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RATGEBER
W
enn Ihr Hund ständig seinen Kopf
durchsetzen will und Ihre Erzie-
hungsversuche keinerlei Wirkung zei-
gen, ist in der Beziehung zwischen Ih-
nen und Ihrem Vierbeiner schon einiges
schief gelaufen. Auf jeden Fall sollten
Sie diesen Machtkampf ganz schnell be-
enden und lieber einen Neustart versu-
chen. Hier ein paar Tipps, welche Erzie-
hungsfehler Sie vermeiden sollten:
Dauerbeschallungs-Effekte
Ihr Hund ist nicht schwerhörig. Wenn er
das das Kommando kennt, genügt ein
einziger Ruf. Jedes weitere Wort ist über-
flüssig und untergräbt Ihre Autorität.
Wenn Sie immer wieder "Hier!" brüllen,
kommt er garantiert nicht. Sie sagen ihm
ja laufend, wo Sie sind und dass Sie auf
ihn warten (oder ihm sogar folgen?).
WennWort und Geste
einander wider-
sprechen
Ihr Hund deutet Ihr Mie-
nenspiel, Ihre Körperspra-
che und die Betonung
Ihrer Worte – und kombi-
niert. Stimmen Ihre Haltung
und Ihre Gesten nicht über-
ein, haben Sie verloren. Wer
zitternd vor Wut und "Komm
her" säuselt, kann lange auf
seinen Hund warten.
Nachlässigkeit und Vergesslichkeit
Wenn Sie anfangs konsequent waren und
weil er es jetzt "kann", nachlässig werden,
hat er sie. Er wird bald gar nichts mehr
tun. Gleiches droht, wenn Sie grundsätz-
lich jede brave Handlung mit einem Le-
ckerli belohnen. Er wird nur noch "gegen
Bezahlung" arbeiten wollen.
Mehrfaches Kommando
Der Hund liegt, Sie gehen zurück und sa-
gen dabei ständig "bleib!". Sobald Sie ver-
stummen, rast Waldi Ihnen strahlend hin-
terher. Denn er hat gelernt: Nur solange
das Kommando ertönt, darf er sich nicht
rühren…
Kommando zu früh
Er hat sich entfernt, da rufen Sie "Bei
Fuß!". Möglich, dass er es gehört hat, doch
jetzt wird es ihn nur irritieren. Ähnlich
wirkungslos sind "Hopp"-Kommandos
fünf Meter vor dem Graben. Der
Hund kann die Worte nicht
mit ihrer Bedeutung ver-
knüpfen.
Lob zu spät
Ein guter Hund will Anerkennung für das,
was er getan hat. Doch es dauert, bis Sie
das Leckerli aus der Tasche rauskriegen.
Vor lauter Hektik schieben Sie es dem
Vierbeiner in demMoment in den Rachen,
in dem er winselnd darum bettelt. Letzte-
res wird er jetzt vermutlich immer tun.
Die innere Uhr und andere
Äußerlichkeiten
Auf dem Hundeplatz funktioniert Ihr Vier-
beiner perfekt, zu Hause benimmt er sich
wieder total daneben.
Gründe:
1. Sie haben draußen zu wenig geübt, der
Hund glaubt, dass er nur in der Hunde-
schule gehorchen muss.
2. Sie sind nur im Kurs konsequent.
3. Sie motivieren im Kurs mit Leckerlis und
Spielzeug, außerhalb soll es plötzlich auch
ohne funktionieren.
Viel Spaß beim Üben!
Elisabeth M. Greck
Sie haben Erziehungsratgeber gewälzt, Kurse in
der Hundeschule besucht und alles getan, was
man Ihnen empfohlen hat? Ihrem Hund sind Sie
trotzdem schnuppe?
Hundeerziehung
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